Besuch in Bens­heim: Auf den Spu­ren Johann Wolfs

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Am 23. Juni 2024 tra­fen sich vier Mit­glie­der des Regi­ments in Bens­heim, um den Spu­ren Johann Wolfs zu fol­gen. Er kämpf­te mit sei­nem Dra­go­ner­re­gi­ment 1644 beim Sturm auf Bens­heim, wobei er durch einen Schuss aus einer Haken­büch­se ver­wun­det wur­de und starb.

Unse­re Mit­glie­der wur­den vom Vor­sit­zen­den des Muse­ums­ver­eins, Herrn Klaus H. Jöckel, und dem Vor­sit­zen­den des his­to­ri­schen Ver­eins „Oald Bensem“, Herrn Heinz Wal­ter, emp­fan­gen. Nach einer kur­zen Vor­stel­lung erhiel­ten unse­re Mit­glie­der eine Füh­rung durch die his­to­ri­sche Alt­stadt von Bens­heim mit einem beson­de­ren Fokus auf die Kämp­fe beim Sturm auf Bens­heim 1644. Ent­lang des ehe­ma­li­gen Ver­laufs der his­to­ri­schen Stadt­mau­er zeig­te Herr Jöckel unse­ren Mit­glie­dern den Weg der baye­ri­schen Sol­da­ten in die von Fran­zo­sen und Schwe­den besetz­te Stadt. Eine beson­de­re Stel­le war dabei der ehe­ma­li­ge Stand­ort des Zwin­ger­pfört­chens. Die­ses wur­de von Sol­da­ten des Regi­ment Wolfs mit einer Petar­de (Spreng­la­dung)  gesprengt, wodurch die Bay­ern in die Vor­stadt gelang­ten. Beim Anbrin­gen der Petar­de kam neben ande­ren Sol­da­ten auch Johann Wolf ums Leben. 

Bei unse­rer Füh­rung folg­ten wir dann dem Weg der baye­ri­schen Sol­da­ten. Dabei zeig­te uns Herr Jöckel die Stel­le eines ehe­ma­li­gen, teil­wei­se unter­ir­di­schen Mühl­ba­ches, durch den die baye­ri­schen Sol­da­ten wate­ten und so wei­ter in die Stadt vor­drin­gen konn­ten. Durch eine von der baye­ri­schen Artil­le­rie geschos­se­ne Bre­sche in der Haupt­mau­er der Stadt­be­fes­ti­gung konn­ten die Sol­da­ten schließ­lich in die Kern­stadt ein­drin­gen und Bens­heim von den Fran­zo­sen befrei­en. Eine alte Bens­hei­mer Sage erzählt, dass eine Bens­hei­me­rin den baye­ri­schen Sol­da­ten den gehei­men Weg durch den Mühl­bach in die Stadt gezeigt habe. Die Bens­hei­me­rin ist heu­te als „Fraa vun Bensem“ bekannt und hat in der Rede­wen­dung „Hin­ne rum, Hin­ne rum wie die Fraa vun Bensem“ Ein­gang in die Berg­strä­ßer Mund­art gefun­den. Zudem ist ihr zu Ehren neben der his­to­ri­schen Stadt­müh­le ein Brun­nen gewidmet.

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Brun­nen mit der “Fraa vun Bensem” an der ehe­ma­li­gen Stadtmühle.
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Hin­weis­ta­fel zur Geschich­te der “Fraa vun Bensem”

Wie aus zwei Kir­chen­buch­ein­trä­ge vom 03. Dezem­ber 1644 her­vor­geht, wur­de Johann Wolf bzw. sei­ne Ein­ge­wei­de auf dem alten Hes­sen­fried­hof in Bens­heim bestat­tet. Der Hes­sen­fried­hof ist heu­te der Stadt­park von Bens­heim, den unse­re Mit­glie­der eben­falls besichtigen.

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Gelän­des des ehe­ma­li­gen Hes­sen­fried­hofs, heu­te Stadt­park, wo Johann Wolf bestat­tet wurde.

Zum Abschluss wur­den unse­re Mit­glie­der in die Räum­lich­kei­ten des Ver­eins „Oald Bensem“ im Wal­der­dorf­fer Hof ein­ge­la­den, wo wei­te­re Details zum Sturm auf Bens­heim 1644 bespro­chen und wei­te­re Akti­vi­tä­ten geplant wurden.

Bes­ten Dank an Herrn Jöckel und Herrn Wal­ter für die Füh­rung und die Gast­freund­lich­keit. Auf ein bal­di­ges Wiedersehen!

Muse­ums­ver­ein Bens­heim: https://museumsverein-bensheim.de

His­to­ri­scher Ver­ein “Oald Bensem”: https://www.oaldbensem.de/