Schlacht um Heiligerlee (NL) vom 23. bis 25.05.2025
Die größte Veranstaltung dieses Jahres führte uns nach Heiligerlee, wo wir an der Nachstellung der berühmten Schlacht von 1568 teilnahmen. Diese Schlacht gilt als die erste ernsthafte militärische Auseinandersetzung des Achtzigjährigen Krieges zwischen den niederländischen Aufständischen unter Ludwig und Adolf von Nassau und den spanischen Truppen. Sie brachte den ersten militärischen Erfolg für die niederländische Sache, wenngleich schon kurz darauf schwere Rückschläge folgten. Historisch erlangte das Gefecht besondere Bedeutung, weil es den Beginn des langen niederländischen Unabhängigkeitskampfes gegen die spanische Herrschaft markierte. Eine besondere Tragik lag darin, dass der niederländische Oberbefehlshaber Adolf von Nassau während der Schlacht fiel. Sein Tod verlieh dem Sieg zwar eine schwere Note, stärkte jedoch auch die symbolische Bedeutung des Kampfes und die Entschlossenheit der Aufständischen.
Für uns war es diesmal eine Besonderheit: Wir kämpften auf der niederländischen Seite und stellten gemeinsam mit Truppen aus den Niederlanden, England und Finnland einen stärkeren Schießflügel dar. So konnten wir eine breite Formation an Musketen und Arkebusen bilden, was das Feuergefecht eindrucksvoll wirken ließ.
Trotz des durchweg regnerischen Wetters geriet die Veranstaltung keineswegs ins Wasser. Im Gegenteil: Wir genossen das abwechslungsreiche Lagerleben, den Austausch mit den internationalen Gruppen und vor allem die beiden gelungenen Schlachtdarstellungen. Das große Highlight hierbei war ohne Zweifel der starke Auftritt der Kavallerie. Neben leichterer Reiterei standen auf niederländischer Seite auch ein Trupp schwer gerüsteter Kürassierreiter im Einsatz – ein Bild, das man bei Nachstellungen von Gefechten nur sehr selten zu sehen bekommt. Ihre Präsenz verlieh der gesamten Darstellung zusätzliche Authentizität und vermittelte einen Eindruck davon, welche Schlagkraft eine solche Reitertruppe im Gefecht entwickeln konnte.
Damit war Heiligerlee nicht nur die größte, sondern auch eine der eindrucksvollsten Veranstaltungen unseres Jahres – ein gelungener Rückblick in die Anfänge des Achtzigjährigen Krieges, der uns allen lange in Erinnerung bleiben wird.
VIVA SANTA MARIA!