Lager & Leben

Lager & Leben

Um im Feld­la­ger wie im 17. Jahr­hun­dert zu leben, bedarf es einer Men­ge an All­tags­ge­gen­stän­den im Stil der frü­hen Neu­zeit. Ob Geschirr, Tische und Bän­ke oder gan­ze Zel­te, hier zei­gen wir Dir, wel­che All­tags­ge­gen­stän­de wir anfertigen:
Schanz­werk­zeug
Heu­te zei­gen wir Euch unser neu­es­tes Werk: die­ses wirk­lich coo­le und super prak­ti­sche Mul­ti­tool „Spa­Bi­jl­Hou“ oder zu deutsch „Spa­ten­Beil­Ha­cke“. Ähn­lich einem moder­nen Armee­s­pa­ten kann das „Spa­Bi­jl­Hou“ zu ver­schie­de­nen Werk­zeu­gen zusam­men­ge­baut wer­den. Ein schmie­de­ei­ser­nes Blatt bzw. Pickel kann auf ver­schie­de­ne Wei­sen am Schafft mon­tiert wer­den, sodass fol­gen­de Werk­zeu­ge entstehen:
  1. Spa­ten
  2. Hacke
  3. Axt
  4. Pickel
Die Werk­zeug­ein­sät­ze wer­den mit­tels einer Feder, die in eine Aus­spa­rung in der Füh­rung des Ein­sat­zes gesteckt wird, gehal­ten. Zum Trans­port wird das Blatt am Schaft ver­schraubt. Ein geschmie­de­ter Haken, der eben­falls durch die Schrau­be gehal­ten wird, erlaubt das Tra­gen des „Spa­Bi­jl­Hou“ am Gür­tel. Die Vor­la­ge für unse­re Rekon­struk­ti­on stammt aus dem Werk „The Art of War“ des flä­mi­schen Mili­tär­in­ge­nieurs Simon Stevin von 1592. Laut unse­ren Recher­chen bestell­te der Statt­hal­ter der Nie­der­lan­de Mau­rits von Ora­ni­en meh­re­re Tau­send die­ser „Spa­Bi­jl­Hou“ für sei­ne Armee, was ihr im Bela­ge­rungs­krieg enor­me Vor­tei­le ver­schaff­te, da nun jeder Sol­dat Schanz­ar­bei­ten durch­füh­ren konn­te. Auch die schwe­di­sche Armee soll Tei­le ihrer Regi­men­ter mit Schanz­werk­zeug anhand der Vor­la­ge Stevins aus­ge­stat­tet haben.
Feu­er­rost

Um in unse­rem Feld­la­gern auch stan­des­ge­mäß kochen zu kön­nen, haben wir die­sen prak­ti­schen Feur­rost mit ver­schieb­ba­ren Stan­gen geschmie­det. Vor­la­ge war ein Stück vom “Nova Zembla”-Fund im Rijks­mu­se­um Amsterdam.

Trag­joch
Neu­es aus den Regi­ments-Werk­stät­ten! Nach­dem wir zwei wun­der­schö­ne Holz­ei­mer erste­hen konn­ten, haben wir ein pas­sen­des Trag­joch dafür gebaut. Das Joch ist aus Nadel­holz her­ge­stellt. Die Mecha­ni­ken wur­den geschmie­det. Sol­che Trag­jo­che fin­det man auf zahl­rei­chen Dar­stel­lun­gen, vor allem von Milch­mäg­den und Was­ser­trä­gern. Die hier gezeig­te Dar­stel­lung ist von Adriaen van de Ven­ne (1589−1662).
Rosen­kranz
Wir zei­gen Euch hier unse­re Rekon­struk­ti­on eines Rosen­kran­zes vom Wrack der Mary Rose, wel­che 1545 sank. Wir wähl­ten die­se Vor­la­ge, weil es ein beson­ders ein­fa­ches, schmuck­lo­ses Exem­plar eines Rosen­kran­zes dar­stellt. Die Per­len unse­rer Rekon­struk­ti­on sind Bir­ken- und Buchen­holz her­ge­stellt. Das Kreuz ist aus drei Tei­len her­ge­stellt und wur­de aus Buchen­holz gedrechselt. 
Spiel­kar­ten, Wür­fel, Münzen
Um sich die Zeit zu ver­trei­ben, waren ver­schie­dens­te Spie­le bei der Sol­da­tes­ka beliebt. Beson­ders Kar­ten- und Wür­fel­spie­le waren ver­brei­tet, konn­ten ein­fach mit sich geführt und an nahe­zu jedem Ort gespielt wer­den. Auch das eigent­lich ver­bo­te­ne Glück­spiel um Geld war mit schnel­len Kar­ten- und Wür­fel­spie­len gut durch­zu­füh­ren und kos­te­te den ein oder ande­ren Sol­da­ten sei­nen Sold. Wir haben für unse­re Dar­stel­lung ein Kar­ten­spiel mit fran­zö­si­schen Blatt nach einer Vor­la­ge aus dem frü­hen 17. Jahr­hun­dert ange­fer­tigt. Als Wür­fel die­nen Kno­chen­qua­der sowie umge­ar­bei­te­te Mus­ke­ten­ku­geln, wie sie z.B. bei Til­lys Feld­la­ger in Hei­del­berg gefun­den wur­den. Als Spiel­ein­satz nut­zen wir ver­schie­de­ne Klein­mün­zen und Teil­stü­cke von Mün­zen, wel­che wir eben­falls selbst anfertigten.
Feu­er­schlä­ger, Zunder
Ein wei­te­res Detail für unse­re Dar­stel­lung: Set zum Feu­er ent­fa­chen, bestehend aus Feu­er­schlä­ger, den wir selbst schmie­de­ten, Feu­er­stein, Lun­te, ver­schie­de­nen Zun­der­ar­ten und Kien­spä­nen. Zur Ver­wah­rung dient ein ein­fa­ches Säck­lein aus Ziegenleder.
Rauch­werk
Eine der liebs­ten Tätig­kei­ten der Sol­da­ten des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­ges war der Kon­sum von Tabak. Die Sol­da­tes­ka nut­ze hier­für ein­fa­che Ton­pfei­fen und ver­brei­te­ten das Rau­chen im gan­zen Land. Wir erstell­ten für unse­re Dar­stel­lung ein Rauch­set. Es besteht aus Ton­pfei­fen, wel­che nicht von uns her­ge­stellt wur­den, einem geschmie­de­ten Pfei­fen­stop­fer, Kien­spä­nen, einem Tabak­brief mit geschnit­te­nem Tabak sowie einem Tabak­zopf. Der Tabak wur­de von einem unse­rer Regi­ments­mit­glie­der selbst ange­baut und ver­edelt und ist eine Sor­te, wel­che schon im 17. Jahr­hun­dert ver­brei­te­te war, dem “alten Geudertheimer”.
Later­ne
Hier zei­gen wir Euch unser neu­es­tes Werk: eine Later­ne mit Horn­fens­tern. Vor­la­ge für die­ses Stück waren ver­schie­de­ne Abbil­dun­gen von Later­nen aus dem spä­ten 16. und frü­hen 17. Jahr­hun­dert sowie ein Fund vom Wrack der Mary Rose. Der Kor­pus der Later­ne besteht aus Kirsch­holz, wel­ches im Gar­ten eines unse­rer Mit­glie­der wuchs. Beson­ders anspruchs­voll war das Drech­seln des Deckels sowie der Boden­plat­te. Als Fens­ter fun­gie­ren Horn­plat­ten, wel­che von uns geschlif­fen, gekocht und geformt wur­den. Geschmie­de­te Mecha­ni­ken, ein Tra­ge­griff sowie ein Dorn zum Hal­ten der Ker­ze kom­plet­tie­ren die Laterne.
Feu­er­korb
Die­ser Feu­er­korb ist schwin­gend an einer Gabel befes­tigt, sodass er sich durch die Schwer­kraft immer per­fekt aus­rich­tet. Durch einen Ast oder ein Rund­holz, dass in die Tül­le an der Gabel gesteckt wird, kann der Feu­er­korb so in belie­bi­gem Win­kel auf­ge­stellt oder sogar trans­por­tiert wer­den. Wir fer­tig­ten die­ses beson­de­re Stück anhand ver­schie­de­ner Dar­stel­lun­gen an. 
Räu­cher­ha­ken
Das Räu­chern ist eine prak­ti­sche Metho­de, um Fleisch und Wurst halt­bar zu machen. Um auch in unse­rem Feld­la­ger Fleisch und Wurst räu­chern zu kön­nen, fer­tig­ten wir die­sen ein­fa­chen Räu­cher­ha­ken an. Er wird am Koch­gal­gen unse­rer Feu­er­stel­le auf­ge­hängt, womit das Räu­cher­gut so indi­rekt durch den Rauch des Feu­ers kon­ser­viert wird. 
Later­ne
Eine wei­te­re Later­ne aus unse­ren Regi­ments­werk­stät­ten! Bei die­sem Stück fun­gie­ren mit Roh­haut bespann­te Rah­men als Fens­ter. Der Kor­pus der Lam­pe wur­de aus Buchen­holz her­ge­stellt. Beson­de­res Detail ist dies­mal der Deckel der Later­ne, wel­cher aus einem gebo­ge­nen Stahl­blech besteht und so bestän­dig gegen die Hit­ze der Ker­ze in der Later­ne ist. Vor­la­ge für das Stück waren meh­re­re Dar­stel­lun­gen von Later­nen in Gemäl­den von Pie­ter Bruegel.
Mün­zen
In bes­ter “Kip­per und Wip­per” – Manier fer­tigt das Regi­ment nun eige­ne Mün­zen an! Wir haben uns hier­für Schlags­tem­pel anfer­ti­gen las­sen, mit wel­chen wir auf einem selbst kon­stru­ier­ten Fall­ham­mer die Mün­zen schla­gen. Als Motiv wähl­ten wir das eines baye­ri­schen Bat­zen aus den 1630er Jah­ren und adap­tier­ten es, sodass die Mün­zen als Replik erkenn­bar sind.
Bril­le
Heu­te gibts was auf die Augen! Wir waren wie­der in den Regi­ments­werk­stät­ten aktiv und haben einen Pro­to­typ einer Bril­le nach Vor­la­ge aus dem 17. Jahr­hun­dert gebaut. Die Vor­la­ge für die Bril­le war ein „Nürn­ber­ger Kni­cker“, ein Bril­len­mo­dell mit Mes­sing­rah­men, das nach unse­ren Recher­chen eines der am meist­ver­brei­te­te Bril­len­mo­dell wäh­rend der Frü­hen Neu­zeit war. Beson­der­heit an dem „Kni­cker“ ist die ein­fa­che Kon­struk­ti­on, bei wel­cher die Glä­ser durch eine Klem­mung im geschlitz­ten Rah­men gehal­ten wer­den. Nasen­bü­gel und ver­stell­ba­re Schnü­rung über den Hin­ter­kopf hal­ten die Bril­le fest an ihrem Platz. Über den hohen Tra­ge­kom­fort sind wir wirk­lich begeistert!
Feld­fla­sche

Die­se beson­de­re Feld­fla­sche fasst annä­hernd 2 Liter Flüs­sig­keit und basiert auf meh­re­ren Dar­stel­lun­gen und Fun­den (u.a. von dem Wrack der Mary Rose, wel­che 1545 sank). Die Fla­sche in Form eines Fas­ses wur­de aus meh­re­ren Tei­len Leder, die teil­wei­se gewäs­sert und durch Pres­sen geformt wur­den, zusam­men­ge­setzt. Um das Durch­wei­chen des Leders zu ver­hin­dern und die Fla­sche dicht zu bekom­men, wur­de sie im Inne­ren mit Fas­spech beschich­tet. Ein ein­fa­cher Stop­fen aus Buchen­holz ver­schließt die Fla­sche, wobei eine ein­ge­setz­te Lage dün­nes Zie­gen­le­der als Dich­tung am Aus­lass fungiert.

Stuhl

Wir zei­gen Euch hier unse­re Inter­pre­ta­ti­on eines ein­fa­chen drei­bei­ni­gen Stuh­les, wie er auf vie­len Dar­stel­lun­gen des 16. und 17. Jahr­hun­derts zu fin­den ist. Wir ver­such­ten kei­nen genau­en Stuhl nach­zu­bau­en, son­dern einen Quer­schnitt durch die brei­te Mas­se zu kon­stru­ie­ren. Als Holz für die Stuhl­kon­struk­ti­on dien­te Buche. Die Rücken­leh­ne ist aus einem gebo­ge­nen Stück Eiche gefertigt. 

Halb­mond- & Zugmesser 

Da wir bei Ver­an­stal­tun­gen das Leben in der Armee mög­lichst genau nach­stel­len wol­len, ist auch das Hand­werk ein Teil unse­rer Dar­stel­lung. Die Hilfs­mit­tel und Werk­zeu­ge, die wir hier­bei benut­zen, soll­ten natür­lich auch im Stil des 17. Jahr­hun­derts ange­fer­tigt sein. Wir zei­gen Euch hier zwei neue Mes­ser, die wir zukünf­tig für Hand­werk­s­tä­tig­kei­ten in unse­rem Feld­la­ger benut­zen wol­len. Das Halb­mond­mes­ser ist ein beson­de­res Mes­ser, das von Schus­tern und Satt­lern zum Schnei­den von Leder benutzt wird und auf Grund sei­ner halb­run­den Klin­ge auch gebo­ge­ne Schnit­te durch­füh­ren kann. Mit dem zwei­ten Exem­plar, einem sog. Zug­mes­ser, möch­ten wir grö­be­re Holz­ar­bei­ten, wie dem in Form brin­gen von Schnitz­roh­lin­gen und Piken oder dem Ent­rin­den von Stäm­men und Zelt­stan­gen, durchführen.

Tel­ler & Gebrauchsmesser
Neu­es von der Drech­sel­bank: zwei Tel­ler nach meh­re­ren Ori­gi­na­len aus dem 16. und 17. Jahr­hun­dert aus Erlen­holz. Inter­es­sant ist die Ver­tie­fung in der Tel­lere­cke, in wel­cher man Salz zum Nach­wür­zen des Essens rei­chen konn­te. Auch zwei ein­fa­che Ess-/Ge­brauchs­mes­ser, deren Klin­gen wir schon vor län­ge­rer Zeit schmie­de­ten, konn­ten wir mit gedrech­sel­ten Grif­fen und Leder­schei­den versehen.
Schau­fel

Auch All­tags­werk­zeug stel­len ein Detail unse­rer Dar­stel­lung dar, das wir ger­ne ordent­lich und aus­rei­chend zei­gen möch­ten. Hier­für fer­tig­ten wir eine Schau­fel im Stil des frü­hen 17. Jahr­hun­derts aus Erlen­holz an. Die Schau­fel wur­de kom­plett geschnitzt, zuletzt geschlif­fen und final mit Lein­öl­fir­nis behan­delt. Per­fekt für all­täg­li­che Auf­ga­ben im Feld­la­ger oder zum Schan­zen bei unse­re Sappeurdarstellung.

Later­ne

Unse­re Later­ne, für die es zahl­rei­che Ori­gi­na­le und Dar­stel­lun­gen als Vor­la­gen gibt, wur­de aus 1mm star­kem Blech her­ge­stellt. Die Löcher im Kor­pus sind wie bei Ori­gi­na­len hin­ein geschla­gen und in geo­me­tri­schen Mus­tern ange­ord­net. In der Türe befin­den sich zwei Sicht­fens­ter aus geschlif­fe­nem und gebleich­ten Horn, wel­che als Strah­ler dienen.

Feu­er­stel­le & Blasrohr
Da es uns bei man­cher Ver­an­stal­tung nicht erlaubt ist, durch Feu­er­stel­len in unse­rem Lager den Rasen zu zer­stö­ren und wir „Feu­er­scha­len“ irgend­wie doof fin­den, haben wir die­se gekauf­ten Lage­r­öfen (Bra­zie­re) umge­ar­bei­tet. Ergänzt wird der Bra­zier durch ein Blas­rohr, um anstän­dig Hit­ze zum Kochen in den Bra­zier zu bekom­men. Bei­de Gegen­stän­de sind bei uns in meh­re­ren Vari­an­ten im Ein­satz und haben sich schon im Fel­de bewährt, sodass immer die gan­ze Meu­te satt gewor­den ist.
Knüpf­werk­zeug: Take­la­gen­mes­ser, Garn­rol­le und Knüpfpfriem
Wäh­rend des Coro­na-Lock­downs 2020 nutz­ten wir die Zeit und fer­tig­ten meh­re­re nütz­li­che Werk­zeu­ge an. Ein Take­la­gen­mes­ser, wie es Sei­ler, Segel­ma­cher und See­leu­te tru­gen, soll uns bei der Knüpf­ar­beit von mili­tä­ri­schem Feu­er­werk unter­stüt­zen. Durch die sta­bi­le, ein­fa­che Klin­ge kön­nen auch dicke Taue durch Ham­mer­schlä­ge auf den Klin­gen­rü­cken durch­trennt wer­den. Des Wei­te­ren drech­sel­ten wir eine Garn­rol­le, wie sie im Wrack der „Mary Rose“ gefun­den wur­de und einen Pfriem.
Mar­ke­ten­der­zelt

Unser neu­es Grup­pen­zelt wur­de anhand zahl­rei­cher Dar­stel­lun­gen von Mar­ke­ten­der­zel­ten von uns rekonstruiert.

Schüs­sel

Hier zei­gen wir Euch eine beson­de­re Stiel-Schüs­sel nach Vor­la­ge vom Wrack der “Vasa”. Die Schüs­sel ist von Hand geschnitzt, besitzt einen Durch­mes­ser von 20cm und kann durch den Griff auch zum Essen ohne einen Tisch genutzt werden.

Rauch­werk

Auch der Kon­sum von Tabak, der unter dem Begriff “Tabak trin­ken” ver­brei­tet war, erfreu­te sich in der Frü­hen Neu­zeit gro­ßer Beliebt­heit. Beson­ders kera­mi­sche Pfei­fen waren Werk­zeug für den Tabak­ge­nuss und güns­ti­ger Mas­sen­ar­ti­kel. Heut­zu­ta­ge fällt der Bezug authen­ti­scher Ton­pfei­fen lei­der sehr schwer und ist auf Grund der gerin­gen Halt­bar­keit zudem auch teu­er. Wir ori­en­tier­ten uns des­halb bei der Anfer­ti­gung unse­rer Repli­ken an Stü­cken aus Ost­eu­ro­pa, wel­che aus gedrech­sel­tem Obst­holz her­ge­stellt sind. Als Tabak dient “alter Geu­dert­hei­mer”, eine Sor­te die bereits im 17. Jahr­hun­dert bekannt war und kul­ti­viert wur­de. Die getrock­ne­ten Tabak­blät­ter wur­den soßiert und zu Zöp­fen gedreht, von denen man leicht Tabak abschnei­den und direkt auf­brau­chen kann.

Werk­zeug

Wenn wir bei einer Ver­an­stal­tung in unse­rem Feld­la­ger leben, stellt uns dies häu­fig vor Pro­ble­me, wie sie auch die Sol­da­ten im 17. Jahr­hun­dert erfah­ren haben. Zum Bei­spiel geht immer mal etwas kaputt, muss repa­riert oder ersetzt wer­den. Um für die meis­ten Even­tua­li­tä­ten gerüs­tet zu sein und auch im Stil des 17. Jahr­hun­derts arbei­ten zu kön­nen, füh­ren wir ver­schie­de­ne Werk­zeu­ge mit. Ein­fa­che Schrau­ben­dre­her, Zan­ge, Pfriem, Ham­mer, Sche­re, Boh­rer und Stech­ei­sen sind oft­mals Floh­markt­fun­de, die von uns für den Ein­satz restau­riert wur­den oder Anfer­ti­gun­gen von uns.

Wert­ge­gen­stän­de & Münzen

Auch das per­sön­li­che Hab und Gut gehö­ren zur Dar­stel­lung eines Sol­da­ten. Beson­ders der Sold und ande­re Wert­ge­gen­stän­de waren im Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg oft Objekt der Begier­de und wur­den geplün­dert oder ver­äu­ßert. Wir zei­gen Euch hier eine klei­ne Aus­wahl von Mün­zen ver­schie­dens­ter Wäh­run­gen, einen Ehe­ring aus Sil­ber nach Fund aus dem Til­ly­la­ger in Hei­del­berg, Talis­mann, Pas­sier­mar­ke und einer Pet­schaft. Die Gegen­stän­de sind ori­gi­nal­ge­treue Repli­ken, die wir, mit Aus­nah­me der Pet­schaft, nicht selbst anfertigten.

Fass

Um Wein, Bier oder geis­ti­ge Geträn­ke zu lagern und trans­por­tie­ren, waren Holz­fäs­ser in ver­schie­dens­ten Aus­fer­ti­gun­gen belieb­te Beglei­ter der Armeen des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­ges. Wir haben für unse­re Dar­stel­lung ein altes 5 Liter Wein­fass zer­legt, die Dau­ben restau­riert und mit neu­en Spann­rin­gen ver­se­hen. Im Inne­ren wur­de das Fass mit einer Lage Fas­spech beschich­tet, sodass es dicht und geschmacks­neu­tral ist. Ein klei­ner bro­ze­ner Zapf­hahn kom­plet­tiert das Fass.

Säge

Auch das Sägen von Feu­er­holz oder klei­ne­re Repa­ra­tu­ren erfor­dern in unse­rem Feld­la­ger eine Säge. Wir haben hier­für ein ein­fa­ches, zer­leg­ba­res Exem­plar, das jeder­zeit in unse­rem Marsch­ge­päck Platz fin­det, ange­fer­tigt. Die Säge kann durch eine Zap­fen­ver­bin­dung zusam­men­ge­setzt und gespannt werden.

Feld­fla­sche

Um auch auf dem Schlacht­feld und den Drills immer aus­rei­chend mit Was­ser ver­sorgt zu sein, fer­tig­ten wir für unse­re Sol­da­ten leder­ne Trink­fla­schen. Die Fla­schen sind aus Rinds­le­der genäht und wur­den nach dem Wäs­sern mit Sand gedehnt und getrock­net. Eine Beschich­tung mit Fas­spech im Inne­ren macht die Feld­fla­sche dicht und widerstandsfähig. 

Ker­zen­stän­der

Wäh­rend einer Ver­an­stal­tung nut­zen unse­re Sol­da­ten ger­ne ihre Frei­zeit, um Aus­rüs­tung zu pfle­gen oder neue anzu­fer­ti­gen. Hier zei­gen wir Euch einen Ker­zen­stän­der, den einer unse­rer Sol­da­ten wäh­rend den anstren­gen­den Drills und Gefech­ten schnitz­te. Vor­lag war ein Fund vom Wrack der “Mary Rose”.

Zube­hör

Vor allem die Zeit wäh­rend des Lock­downs auf Grund der Coro­na-Pan­de­mie war für uns als Ree­nac­tors eine beson­ders schlim­me Erfah­rung. Die wich­ti­gen Ein­schrän­kun­gen des öffent­li­chen Lebens, um die Pan­de­mie­aus­brei­tung zu ver­lang­sa­men, gepaart mit der Absa­ge aller unse­rer Events lie­ßen uns dop­pelt lei­den. Wir nutz­ten die­se Zeit, um an unse­rer Aus­rüs­tung zu arbei­ten und gin­gen hier­bei auch mal neue Wege. So besorg­ten wir uns eine Gar­ni­tur Schnitz­mes­ser und ver­such­ten uns am Schnit­zen eines Löf­fels aus Apfel­baum­holz. Vor­la­ge hier­für war ein Arte­fakt vom Wrack der Vasa, bei wel­chem die Holz­art jedoch unbe­kannt war. Des Wei­te­ren restau­rier­ten und bemal­ten wir ein altes Holz­kist­lein, das wir schon vor eini­ger Zeit auf einem Floh­markt ergat­tern konnten.