Unse­re Hei­mat: Der bayerische

Unter­main zwi­schen Spes­sart und Odenwald

Unse­re Heimat: 

Der baye­ri­sche Unter­main zwi­schen Spes­sart und Odenwald

Chur­fran­ken

Bei unse­ren Recher­chen zum Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg haben wir natür­lich ein beson­de­res Augen­merk auf unse­re Hei­mat­re­gi­on, den baye­ri­schen Unter­main. Links­sei­tig des Mains befin­det sich der Oden­wald und die Grenz­re­gi­on zu Hes­sen. In öst­li­che Rich­tung brei­tet sich rechts­sei­tig des Mains der Spes­sart aus. Bedingt durch die his­to­ri­sche Zuge­hö­rig­keit zu Kur­mainz wird heu­te die­se Regi­on, wel­che die Land­krei­se Aschaf­fen­burg und Mil­ten­berg umfasst, auch Chur­fran­ken genannt. 

Im Fol­gen­den möch­ten wir eini­ge von uns recher­chier­te Punk­te zu unse­rer Hei­mat­re­gi­on aufzeigen.

Spes­sart­kar­te von Paul Pfin­zing, 1594 (Staats­ar­chiv Nürnberg)

His­to­ri­sche Ortsnamen

NameLKSpes­sart­kar­te 1594Erwäh­nung 1JahrErwäh­nung 2Jahr
Alten­buchMILAlt­buch Dorff
Alzen­auABAlze­nawWol­mez­heim vel Alzena1515Alt­zen­aue1529
Amor­bachMIL-Amor­bach1336
Aschaf­fen­burgABAschafenburgAschaf­fen­burg1173
Baben­hau­senDA-Baben­hau­sen12XX
Bad Mer­gen­theimTBB-Mer­gen­theim1629
Besten­haidTBBBes­tehaid
Box­talTBBBupel­den­dorff ?
Bürg­stadtMILBur­stattBürgstatt1625
Col­len­bergMILKolen­berg
Darm­stadtDA-Darm­b­statt1600
Det­tin­genABTet­tin­gen
Die­burgDA-Die­burg1700
Dorf­t­pro­zel­tenMILPro­rel­den Dorff
Dorn­auMILDorn­hai­ne
Dörr­mors­bachABDur­mer­spach
Ebers­bachMILEber­spach
Eichen­bühlMIL-Eichen­büell1576
Eisen­bachMILEis­sen­pach
Elsen­feldMILElsufEls­ho­ven1629
Erlen­bachMILErle­pachErlen­bach a. Main1521
EschauMILEschichEscha­we1510
Faul­bachMILFaul­bachFaul­bach1625
Fechen­bachMILFechen­bach
Freu­den­bergMILFray­den­berg
Geln­hau­senMKK-Geln­hau­sen1597
Gemün­denMSPGemüntGemün­den am Mayn1567Gemuend an dem Maeyn1656
Groß­heu­bachMILGros Heu­pach
Groß­krot­zen­burgMKKGros Krot­zen­pergGross Crot­zen­berg1602
Groß­ost­heimABOst Hai­menGros Ost­heim1695
Groß-UmstadtDA-Vmstatt1556Umb­statt1645
Groß­wall­stadtMILG:WalstatGroß Wals­tat1532
Hau­senMILHau­sen
Hei­gen­brü­ckenABHai­gen­burgHeyger­bru­cken1526Hai­gen­brü­cken1633
Hob­bachMILHohen­bach
Hof­stet­ten MILHof­stet­ten
Hör­steinABHir­s­tain
Hös­bachABHes­s­pachHös­pach1569
KahlABKalKahl1625
Kirch­zellMIL-Kich zu Zell1534Kirch­zell1570
Klein­heu­bachMILHeu­pachKleyn Heu­pach1521
Klein-Krot­zen­burgOFKlein Krot­zen­pergCrot­zen­berg inferior1517minor vil­la Croczenbergk1518
Klein­wall­stadtMILK:WalstatKlein­wall­stadt1521
Klin­gen­bergMILKlin­gen­berg
Klot­zen­hof (Groß­heu­bach)MILKlot­zen­hof
Lau­den­bachMILLau­ten­pach
Lei­ders­bachMILKlen­der­spachLey­ders­bach1532Lei­ders­bach1624
LohrMSPLohrLoarn1573Lahr1747
Markt­hei­den­feldMSPMarkt­hei­den­feld1649
Mechen­hardMILMeche
Mil­ten­bergMILMil­ten­bürgMild­em­berg1291Mil­ten­berg1675
Möm­brisABMem­breß1592Memers1625
Möm­lin­genMIL-Mömblin­gen1622
Mönch­bergMILMeings­wert
Neu­hüt­tenMSPNewen­hut­ten1526Neühüt­ten1649
Neun­kir­chenMIL-Neun­kir­chen1576
Nie­dern­bergMILNidern­purgNie­dern­berg1609
Nilk­heimABNulck­a­im
Obern­burgMILStat Obern­purg
Röll­bachMILRol­pach
Röll­feldMILRul­feld
Ross­bachMILRospach
Ross­hof (Groß­heu­bach)MILRoß­hof
Rüden­auMIL-Rüde­na­we1389Rüde­naw1698
Sail­aufABUnder­SeylaffSeill­auff1626
Schipp­achMILSchu­pach
Schmach­ten­bergMILSchmaich­berg
Schnee­bergMIL-Schney­berg1592Schnay­pergk1570
Seli­gen­stadtOFSel­gen­s­tatSeli­gen­stadt14XX
Som­mer­auMILSumerau
Stadt­pro­zel­tenMILBro­cel­den SchlosStatt­prodt­sel­den1617Stadt­prod­sel­den1625
Stock­stadtABStocks­tatStock­stadt1625
StreitMILStreit­dorff
Sulz­bachMILSulz­bachSulz­bach1312
Tau­ber­bi­schofs­heimTBB-Bischofs­heim1629Tau­ber­bi­schofs­heimab 1850
Trenn­furtMILCreutz­werd / Trenfert
Vol­kers­brunnMILVol­ker­sprunn
Wald­aschaffABWald­aschaff
Was­ser­losABWas­ser­ler
Weil­bachMIL-Weil­bach1585
Wert­heimTBBWert­ha­imWert­heim1656
WildenseeMILWildensee
Wil­den­steinMILWil­den­stein
Win­ters­bachMILWin­ter­spach
WörthMILWertha

Wüs­tun­gen

Spe­zi­ell der Zeit­raum von 1632 bis 1636 war auf Grund der hohen Anzahl an Trup­pen­durch­zü­gen und der Pest­wel­len 1634 und 1636 für den Unter­main beson­ders tra­gisch. Bewoh­ner klei­ne­rer Ort­schaf­ten flüch­te­ten in die umlie­gen­den Städ­te, um vor Sol­da­ten oder der Pest Schutz zu fin­den. In unse­rer Hei­mat­re­gi­on sind somit ver­schie­de­ne Ort­schaf­ten auf­ge­ge­ben wor­den und dar­aus Wüs­tun­gen entstanden.

NameVer­or­tungWüst wer­den 
Main­hau­senRechts­sei­tig des Mains,
gegen­über der Mümling-Mündung
zwi­schen 1580 und 1640

Hau­sen bei Möm­lin­gen

(“Hau­sen hin­ter der Son­ne” oder “Ober­bur­gers­hau­sen”)

Zwi­schen Möm­lin­gen und Hainstadtspä­tes­tens 1650
Zwi­schen
den Bächen
Ober­halb von Rück und
Ober­s­chipp­ach
16321636
Ober­s­chipp­achSüd­lich von Rück-Schippach16321636

Quel­le: Kom­mis­si­on für baye­ri­sche Lan­des­ge­schich­te Mün­chen: His­to­ri­scher Atlas von Bay­ern, Teil Franken, Obern­burg, 1968

Karte_Wüstungen
Kar­te Wüs­tun­gen Land­kreis Obern­burg, His­to­ri­scher Atlas von Bay­ern, Teil Fran­ken, Obern­burg, S. 31

Maße & Einheiten

Erwäh­nunghis­to­rischAbk.Umrech­nungmodern
Volu­men Flüssigkeiten:1655, Klin­gen­bergFuder=6 Ohm1,18 hl
Ohm=2 Eimer197 Liter
Eimer=2 But­ten98,3 Liter
But­te=10 Vier­tel49,2 Liter
Vier­tel=2 Maß4,92 Liter
Maß=4 Seid­lein2,49 Liter
Seid­lein0,615 Liter
1621, Mil­ten­bergFuder=6 Ohm1063,9 Liter
Ohm=2 Eimer177,3 Liter
Eimer=20 Vier­tel88,66 Liter
Vier­tel=2 Maß4,43 Liter
Maß=4 Schop­pen2,21 Liter
Schop­pen0,55 Liter
1620, Augs­burgSchaff205,27 Liter
Vier­tel=18 Maß19,24 Liter
Maß1,069 Liter
Volu­men Feststoffe:1619, Bay­ernBay. Met­ze37,05 Liter
1619, Aschaf­fen­burgAsch. Mal­ter=1,32 Pro­zel­te­ner Malter139,6 Liter
=3,768 bay. Metzen
1619, Pro­zel­tenProz. Mal­ter=8 Sim­mer105,76 Liter
Sim­mer=4 Met­zen13,22 Liter
=3 Drei­ling
Met­zen3,3 Liter
Drei­ling=5 18 Maß4,41 Liter
Maß0,86 Liter
1619, Klin­gen­bergKling. Mal­ter=4 Groß-Sim­mer
Groß-Sim­mer=2 Klein-Sim­mer
Klein-Sim­mer=4 Seck­ler
Seck­ler
Met­zen?
Wäh­rung:1604, Klin­gen­bergGul­denfl= 27 Albus
Albusalb=8 Pfen­nig
Pfen­nigPf2 Pfen­nig =3 Heller
Hel­ler
1645, Klin­gen­bergGul­denfl=15 Bat­zen
Bat­zen=60 Kreu­zer
Kreu­zer
1603, Pro­zel­tenGul­denfl=21 Tur­no­sen
Tur­no­sen=12 Pfen­nig
Pfen­nigPf=2 Hel­ler
Hel­ler
1645, Pro­zel­tenGul­denfl=15 Bat­zen
Bat­zen=4 Kreu­zer
Kreu­zer=4 Pfen­nig
Pfen­nigPf=2 Hel­ler
Hel­ler
Flä­che:1655, Klin­gen­bergMor­gen=160 Qua­drat­ru­ten
Qua­drat­ru­te=144 Qua­drat­schuh
Qua­drat­schuh
Län­gen:1655, Klin­gen­bergRute=12 Schuh
Schuh
Gewicht:1620, Augs­burgTon­ne=2000 Pfund944 kg
Pfund472 g
Prei­se:1604, Klin­gen­berg1 Som­mer­huhn4 Pfen­nig
1 Gans12 Pfen­nig
1650, Klin­gen­berg1 Fast­nachts­huhn3 alb.
1 Som­mer­huhn1 alb.

Quel­len:

  • Dr. Die­ter Micha­el Fein­eis: Sozi­al­ge­schicht­li­che und sozio­lo­gi­sche Unter­su­chun­gen zu Klin­gen­berg und Röll­feld (in Würz­bur­ger Diö­ze­san Geschichts­bü­cher, Band 52) , 1990
  • Stadt Mil­ten­berg: 750 Jah­re Stadt Mil­ten­berg (1237−1987), 1987

Peter Hagen­dorf und Churfranken

Als eines der wich­tigs­ten Zeug­nis­se des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­ges gilt das Tage­buch des Söld­ners Peter Hagen­dorf. Der über­lie­fer­te Teil sei­nes Tage­buchs ent­hält Ein­trä­ge von 1625 bis 1649 und schil­dert den Söld­ner­all­tag in all sei­nen Facet­ten und vol­ler Bru­ta­li­tät. Anhand der im Tage­buch beschrie­be­nen Marsch­ru­te Hagen­dorfs weiß man, dass er wäh­rend die­ser Zeit min­des­tens 22.400 km durch Euro­pa mar­schier­te und hier­bei auch in unse­rer Hei­mat­re­gi­on Chur­fran­ken ver­weil­te. Fol­gend eine Auf­lis­tung der Durch­zü­ge durch Orte unse­rer Hei­mat­re­gi­on. Als Quel­le dien­te uns die Tran­skrip­ti­on des Tage­buchs: Jan Peters: Ein Söld­ner­le­ben im Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg – Eine Quel­le zur Sozi­al­ge­schich­te. Aka­de­mie Ver­lag, Ber­lin 1993, ISBN 3−05−001008−8

DatumOrtBemer­kungSei­te
Okto­ber 1631Aschaf­fen­burgLetz­te Datums­an­ga­be Sei­te 105 17. Sep­tem­ber in Leipzig106
1634Mer­gen­theim, Würz­burg, Karl­stadt, Gemün­den, GelnhausenMit dem roten Regi­ment der schwe­di­schen Armee108
Mitte/Ende Dez. 1639In Aschaf­fen­burg gele­gen, dann nach dem Taubergrund– even­tu­ell Bezug zum Regi­ment Johann Wolf ?121
etwa 14.11.1642Aschaf­fen­burg, über den Main nach Mil­ten­berg. Über den Oden­wald nach Bal­len­berg und Krautheim128
11.12.1644Auf­ge­bro­chen nach Baben­hau­sen, nach Klin­gen­berg am Main, nach Miltenberg,132
29.05.1645nach Aschaf­fen­burg133
Mit­te Mai 1646-über den Oden­wald nach Amor­bach, nach Mil­ten­berg, nach Klin­gen­berg, nach Obern­burg, nach Aschaffenburg133

Ereig­nis­se

JahrDatumTextQuel­leSei­teAutor
1619Pfarr­haus Neun­kir­chen wird von pfalz­gräf­li­chen Sol­da­ten zerstört.Nibe­lun­gen, Mus­ke­tie­re und Tagelöhner189Wer­ner Trost
1620Ligis­ti­sche Trup­pen zie­hen plün­dernd durch den Bach­gau gen Hanau.Bei­trä­ge zur Gesch. von Baben­hau­sen in der Zeit des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieges21Klaus Lötzsch
1621Evan­ge­li­sche Orte des Land­krei­ses Mil­ten­berg (Klein­heu­bach & Eschau) wer­den geplündert.Nibe­lun­gen, Mus­ke­tie­re und Tagelöhner189Wer­ner Trost
1621Til­ly resi­diert im Gast­haus zum Rie­sen in Miltenberg .Von Mund­schen­ken, Häckern und Winzern39Wer­ner Trost
1621Im Okto­ber 1621 quar­tiert sich ein baye­ri­sches Corps mit 2000 Mann, sowie kai­ser­li­che und spa­ni­sche Trup­pen im Raum Umstadt/Otzberg ein. Die Ves­te Otz­berg wird bela­gert und nach 3monatiger Bela­ge­rung kapi­tu­liert die Besat­zung unter Haupt­mann Juli­us von Damm im Janu­ar 1622.Otz­berg Burg – Fes­tung – Kaserne13Dr. Axel W. Gleue
162123.10.16212600 Mann baye­ri­sche Armee rücken in Schaaf­heim, Lang­stadt, Klee­stadt und Alt­heim ein. Die Orte wer­den schwer geplündert.Bei­trä­ge zur Gesch. von Baben­hau­sen in der Zeit des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieges21Klaus Lötzsch
162124.11.1621600 Mann (Kai­ser­lich) dar­un­ter ein Regi­ment beson­ders dis­zi­plin­lo­ser Spa­ni­er haus­ten grau­sam in Schaaf­heim, Lang­stadt und Alt­heim. In Schaaf­heim bra­chen sie in Kir­che und Rat­haus ein: was nicht zu plün­dern war, zer­stör­ten sie.Bei­trä­ge zur Gesch. von Baben­hau­sen in der Zeit des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieges21Klaus Lötzsch
1622Gan­ze Main-Ebe­ne bis in den Oden­wald mit kai­ser­li­chen Trup­pen belegt, Bewoh­ner flo­hen mit Vieh ins befes­tig­te Baben­hau­sen, Groß-Umstadt oder such­ten Zuflucht in den Wäl­dern. 2500 Flücht­lin­ge und 9 Schaf­her­den in Baben­hau­sen. Schaaf­hei­mer Kir­che wird Raub der Flammen.Bei­trä­ge zur Gesch. von Baben­hau­sen in der Zeit des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieges25Klaus Lötzsch
162220.01.1622Am 20. Janu­ar erstürm­ten die Bay­ern das Berg­schloß Otz­berg bei Groß­um­stadt und rück­ten unter Til­ly durch den Bach­gau den Braun­schwei­gern unter Her­zog Chris­ti­an entgegen.1900 Jah­re Obernburg106Leo Hef­ner
162205.162216.000Mann der Uni­on lie­gen in der Graf­schaft Darm­stadt: schwe­re Plünderungen.Bei­trä­ge zur Gesch. von Baben­hau­sen in der Zeit des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieges25Klaus Lötzsch
162228.05.1622Til­ly hat sein Quar­tier in Mos­bach (Anm: im “Com­mend­hof”), daß er bald ver­ließ, um in Aschaf­fen­burg die weit und breit ein­zigs­te Main­brü­cke für sein Vor­rü­cken auf die ande­re Main­sei­te zu benutzen.1900 Jah­re Obernburg107Leo Hef­ner
162224.06.1622Vom 24. bis 30. Juni hat­te Til­ly sein Haupt­quar­tier in Seligenstadt1900 Jah­re Obernburg107Leo Hef­ner
162323.06.1623Über­fall kroa­ti­scher Rei­te­rei auf das Schloss Erbach. Das Schloss wur­de teil­wei­se zerstört/beschädigt. Der Angrif wur­de aber abge­schla­gen. Es exis­tiert ein Gemäl­de vom Über­fall. In Erbach hat es einen Tür­stock gege­ben in den durch einen kroa­ti­schen Sol­da­ten ein­ge­schnitzt war: Zu Erpach in dem Oden­wald gibts nix zu fres­sen furcht­bar kalt. (Anm. zum Datum: Die Jah­res­zahl vari­iert je nach Quel­le von 1621–1623)Geschich­te der Stadt Erbach
163018.03.1630Der regie­ren­de Graf Phil­ipp Moritz von Hanau-Mün­zen­berg hat am 16.03.1630 in Aschaf­fen­burg sei­nen Eid als kai­ser­li­cher Obrist geleistet.Zwi­schen Krieg und Stillstand3Chris­ti­an Kodritzki
163110.1631Ende Okto­ber stand sein Heer (Til­ly) in der Gegend um Aschaffenburg.Jan von Werth15Hel­mut Lahrkamp
163122.10.1631Til­ly ver­ei­nigt sich mit Her­zog Karl IV. von Loth­rin­gen in Aschaf­fen­burg. Das Heer des Her­zogs lag zwi­schen Freu­den­berg und Bürg­stadt. Rin­der, Käl­ber und Och­sen muss­ten für die Ver­pfle­gung gelie­fert werden.Nibe­lun­gen, Mus­ke­tie­re und Tagelöhner184Wer­ner Trost
163111.1631Unser Söld­ner (Hagen­dorf) leg­te, vor­wie­gend unter dem Kom­man­do des zurück­wei­chen­den Til­ly, den wei­ten Weg nach Aschaf­fen­burg in Fran­ken zurück. Hier hat­te sich Til­ly im Okto­ber 1631 mit dem Her­zog Karl von Loth­rin­gen ver­ei­nigt und stand nun wie­der an der Spit­ze von 40000 Mann.Peter Hagen­dorf – Tage­buch eines Söldner153Jan Peters
163112.11.1631Der Über­fall von Hanau durch schwe­di­sche Dra­go­ner unter Oberst Hau­bold. Die­ser Erfolg ermög­lich­te den Fall von Aschaf­fen­burg und Frank­furt. (Anm: Ascha­fen­burg kapi­tu­liert kampf­los vor den Schwe­den unter Gus­tav II. Adolf.Der klei­ne Krieg, sein Wesen und sei­ne Bedeu­tung 1855216C. Hel­muth
163121.11.1631Eine schwe­di­sche Vor­ab­tei­lung kommt in Mil­ten­berg an, Gus­tav II. Adolf zieht am Abend in Mil­ten­berg ein. Die Stadt konn­te nur durch die Zah­lung der Sum­me von 10.500 Gul­den vor der Brand­schat­zung geret­tet werden.Nibe­lun­gen, Mus­ke­tie­re und Tagelöhner186Wer­ner Trost
163122.11.1631Am 12./22.11.1631 muss­te Aschaf­fen­burg vor den Schwe­den kapi­tu­lie­ren und schon am 27. Novem­ber kamen die ers­ten Schwe­den in Mainz an.Schwe­den­zeit in Fran­ken und Schwaben2Chris­ti­an Kodritzki
163122.11.1631Gus­tav II. Adolf zieht in Obern­burg ein. Er und sei­ne hohen Offi­zie­re resi­die­ren im Gast­haus Kro­ne (Heu­te Stopschild).1900 Jah­re Obern­burg / HVV Obernburg106Leo Hef­ner
1632Graf Lud­wig von Erbach erhält Klos­ter Amor­bach und Klos­ter Him­mel­thal von Gus­tav II. Adolf.Nibe­lun­gen, Mus­ke­tie­re und Tagelöhner190Wer­ner Trost
1634Graf Gott­fried von Erbach wird schwe­di­scher Kom­man­dant der Burg Breu­berg, Eli­sa­beth Julia­ne von Erbach hei­ra­tet den schwe­di­schen Feld­mar­schall Johann Baner.Nibe­lun­gen, Mus­ke­tie­re und Tagelöhner190Wer­ner Trost
163419.09.1634Die schwe­di­sche Besat­zung Mil­ten­bergs endet.Nibe­lun­gen, Mus­ke­tie­re und Tagelöhner190Wer­ner Trost
163429.09.1634Erobe­rung Mil­ten­bergs durch Kai­ser­li­che Trup­pen unter von Ossa.Von Kro­nach nach Nördlingen350Peter Enge­risser
163429.09.1634Über­fall bei Klein­wall­stadt. Kai­ser­lich, spa­ni­sche Trup­pen grei­fen ein 500 Mann star­kes Kür­as­sier- und Arke­bu­sier­re­gi­ment unter James King an. Der Angriff wird abgeschlagen.Nörd­lin­gen 1634152Peter Enge­risser
Am glei­chen Tag (29.09.1643) noch zogen die Spa­ni­er main­auf­wärts in Rich­tung Aschaf­fen­burg und mach­ten einen Anschlag auf ein 500 Pfer­de star­kes Kür­as­sier­re­gi­ment des Her­zogs Georg von Lüne­burg, wel­ches der schot­ti­sche Gene­ral­ma­jor James King her­an­ge­führt hat­te und wel­ches in Klein­wall­stadt logier­te. Der Major des king­schen Regi­ments, Per Anders­son konn­te die Angrei­fer jedoch zurück­schla­gen. Am nächs­ten Mor­gen ver­such­ten die Spa­ni­er mit Ver­stär­kung einen erneu­ten Angriff, die lüne­bur­gi­schen Kür­as­sie­re hat­ten sich aber bereits nach Dör­nig­heim bei Hanau zurückgezogen.Der Dreis­sig­jäh­ri­ge Krieg in SelbstzeugnissenDr. Bernd Warlich
163403.10.1634Kai­ser­li­che Trup­pen unter Wolf­gang Rudolf von Ossa erobern Aschaffenburg.Nörd­lin­gen 1634153Peter Enge­risser
1634–1635Ein­satz eines Kel­ler­meis­ters schwe­di­scher Gna­den in Klin­gen­berg. Hier­durch kei­ne Cent­bu­ßen und Abhal­ten von Centgerichten.Chro­nik der Stadt Klin­gen­berg am Main, Band I164Stadt Klin­gen­berg am Main
1635Bela­ge­rung der Stadt Babenhausen.Bei­trä­ge zur Gesch. von Baben­hau­sen in der Zeit des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieges58Klaus Lötzsch
1635Graf Fer­di­nand Carl von Löwen­stein wird kai­ser­li­cher Befehls­ha­ber der Burg Breuberg.Nibe­lun­gen, Mus­ke­tie­re und Tagelöhner190Wer­ner Trost
1635Schre­ckens­jahr im Land­kreis Mil­ten­berg: Gro­ße Hun­gers­not in Mil­ten­berg, Hälf­te der Bewoh­ner Klin­gen­bergs stirbt an der Pest, Neun­kir­che­ner Ein­woh­ner ver­las­sen ihren Ort wegen der Pest.Nibe­lun­gen, Mus­ke­tie­re und Tagelöhner190Wer­ner Trost
163502.01.1635Über­fall bei Michelbach.Von Kro­nach nach Nördlingen609610Peter Enge­risser
1636Im Früh­jahr 1636 reis­te eine eng­li­sche Gesand­schaft von Hol­land über Rhein und Main, durch Fran­ken und die Ober­pfalz durch Mit­tel­eu­ro­pa. Im Auf­tragb des eng­li­schen Königs fer­tigt einer der Gesand­ten Ansich­ten der Städ­te Klin­gen­berg, Obern­burg und Mil­ten­berg an.Blu­ti­ger Som­mer – eine Deutsch­land­rei­se im dreis­sig­jäh­ri­gen KriegWil­liam Crow­ne 1637
163618.08.1636Am Sams­tag, den 18. August um 12 Uhr kamen 600 Kroa­ten zu Fuß mit ihrem Tross und etwa 70 zu Pferd von Mimblin­gen (Möm­lin­gen) her bei der Stadt Groß-Umstadt vor­über. Eigent­lich soll­ten sie wei­ter­mar­schie­ren, den vori­gen Zügen fol­gen, woll­ten aber nicht. Die Jagd auf Feld­mar­schall Johann Banèr 1637231Chris­ti­an Kodritzki
163625.12.1636Der Haupt­mann von der Ley­en war mit 2 Com­pa­gni­en des Regi­men­tes Doh­na in Aschaf­fen­burg im Winterquartier.Zwi­schen Krieg und Stillstand59Chris­ti­an Kodritzki
1637Erfolg­lo­se Bela­ge­rung der Burg Breu­berg durch schwe­di­sche Truppen.Nibe­lun­gen, Mus­ke­tie­re und Tagelöhner190Wer­ner Trost
1637Im Jah­re 1637 such­te der schwe­di­sche Gene­ral Ramsay die Burg Breu­berg durch Ver­rat zu neh­men. Er hat­te sich drei Tage lang unbe­merkt in den Wäl­dern ver­steckt gehal­ten und beab­sich­tigt die kai­ser­li­che Besat­zung zu über­ra­schen – der Ver­such miß­lang. Eine län­ge­re Bela­ge­rung der Fes­te Breu­berg ist weder durch das Archiv des Breu­berg noch sonst geschicht­lich festzustellen.Hei­mat- und Orts­ge­schich­te Möm­lin­gen S. 2121Adam Otto Vogel
163730.04.1637Am 30.04.1637 hat Ramsay die Resi­denz­stadt Aschaf­fen­burg ohne Vor­war­nung ange­grif­fen und aus­plün­dern las­sen. Haupt­man Hans (Johann) Hen­rich Fischer hat die sich in Sicher­heit wie­gen­de Stadt mit 200 Mann überfallen.Zwi­schen Krieg und Stillstand99Chris­ti­an Kodritzki
163728.08.1637Der Marsch Sper­reu­ters mit 3 Regi­men­ter Kaval­le­rie über Aschaf­fen­burg, Ost­heim, Die­burg, Umstadt nach Michel­stadt, Iso­la­no folgend.Sei­ten­wech­sel67Chris­ti­an Kodritzki
1639…wur­de der erbachi­sche Rat Dr. Hin­ter­hö­fer von einem löwen­stei­ni­schen Söld­ner erschos­sen, als er auf Ein­lass in die Fes­tung Breu­berg wartete.Chro­nik des Breuberges
163928.08.1639Brief aus Mil­ten­berg. Er berich­tet auch, dass am Vor­ta­ge der Bru­der der Gemah­lin Graf Gal­las, Graf Lodron mit 20 Pfer­den durch Mil­ten­berg gekom­men sei. Er woll­te zur pic­co­lo­mi­ni­schen Armee.Zwi­schen Freund und Feind38Chris­ti­an Kodritzki
163931.10.1639Am 31.10. war das Haupt­quar­tier von Pic­co­lo­mi­nis Armee in Seli­gen­stadt. Marsch­rich­tung Böhmen.Zwi­schen Freund und Feind97Chris­ti­an Kodritzki
163910.12.1639Am 10. Dez. kam der nament­lich bekann­te Oberst Chris­toph Hen­rich Gey­ling von Alt­heim mit einem Regi­ment Kür­as­sie­re in den Ämtern Umstadt und Otz­berg an. Sein Haupt­quar­tier nahm er in Lengfeld.Zwi­schen Freund und Feind182Chris­ti­an Kodritzki
163925.12.1639Nur der Oberst Wolf blieb mit 450 Mann vom Regi­ment des Oberst Rein­ach in Aschaf­fen­burg. Sein eige­nes Regi­ment wur­de auf­ge­teilt. Je eine Kom­pa­gnie in Stein­heim, Seli­gen­stadt, Obern­burg, Klin­gen­berg, Mil­ten­berg, Lohr.Zwi­schen Freund und Feind184Chris­ti­an Kodritzki
163927.12.1639Vom 27. 12. gibt es einen Bericht, der besagt, das alle Kur­main­zer Orte, wie Stein­heim, Seli­gen­stadt, Die­burg, Baben­hau­sen, Aschaf­fen­burg, Mil­ten­berg und Obern­burg mit Kriegs­volk belegt waren. Der Oberst Wolf war mit 300 Mann in Ostheim.Zwi­schen Freund und Feind201 Fn 334Chris­ti­an Kodritzki
164022.06.1640Am 22. Juni 1640 erfuhr der Bür­ger­meis­ter von Obern­burg vom Oberst Wolf, in Aschaf­fen­burg, das eini­ge Schwe­den über den Main bei Seli­gen­stadt kamen und Vieh gestoh­len hat­ten. 10 in Seli­gen­stadt lie­gen­de Sol­da­ten von ihm und 30 Bür­ger konn­ten den Schwe­den das Vieh aber wie­der abjagen.Stadt­ar­chiv Obernburg
1644Die Gra­fen von Erbach kön­nen den Breu­berg in einem Über­ra­schungs­an­griff zurück­er­obern und hiel­ten ihn bis zum West­fä­li­schen Frie­den besetzt.
164409.1644Steht die bai­ri­sche Armee teil­wei­se bei Stein­heim, (Mer­cy, Rück­zug von Frei­burg) 1 Cor­net und 35 Dra­go­ner von Johann Wolf befin­den sich 14 Tage in Babenhausen.Bei­trä­ge zur Gesch. von Baben­hau­sen in der Zeit des Drei­ßig­jäh­ri­gen KriegesKlaus Lötzsch
164415.10.1644Wolfs Dra­go­ner erhal­ten noch ab 05.//15. Okto­ber 1644 6 Wochen lang Ver­pfle­gung (in Baben­hau­se?). Cor­po­ral dort war Johann Steyn. Wach­meis­ter war Clau­ti Berlin.StD. E8A 1372
164419.10.1644Am 09./19. Okto­ber 1644 wird Obrist Wolf um Abfüh­rung des in Baben­hau­sen sta­tio­nier­ten Cor­nets von 37 Dra­go­nern gebeten.StD. E8A 1371
164421.10.1644Am 21. Okto­ber ant­wor­tet Wolf aus Aschaf­fen­burg auf den Befehl vom 09./19. Okto­ber zur Abfüh­rung des Cor­nets aus Babenhausen.StD. E8A 1371
1644–1645Durch­zug und Ein­quar­tie­rung hatz­fel­di­scher Trup­pen am Untermain.Chro­nik der Stadt Klin­gen­berg am Main, Band I164Stadt Klin­gen­berg am Main
1645900 Dra­go­ner zer­stö­ren in Bürg­stadt die Häu­ser und Schäu­nen, um Brenn­holz zu gewin­nen. Die Ein­woh­ner ver­las­sen den unbe­wohn­bar gewor­de­nen Ort.Nibe­lun­gen, Mus­ke­tie­re und Tagelöhner190Wer­ner Trost
164505.05.1645Schlacht bei Mergentheim/Herbsthausen.Von Kro­nach nach Nördlingen613Peter Enge­risser
164503.08.1645Schlacht bei Aler­heim. Franz von Mer­cy fällt. Zug der Bay­ern nach Fran­ken zurück.Sei­ten­wech­sel120ffChris­ti­an Kodritzki
1645–1646Die baye­ri­sche Armee lagert im Amor­ba­cher Grund.Chro­nik der Stadt Klin­gen­berg am Main, Band I164Stadt Klin­gen­berg am Main
1646Klin­gen­berg wird von den Schwe­den kom­plett aus­ge­plün­dert, tra­gen Mobi­li­en, Lebens­mit­tel und Wein davon.Chro­nik der Stadt Klin­gen­berg am Main, Band I165Stadt Klin­gen­berg am Main
1647Fran­zö­si­sche Trup­pen neh­men die Ves­te Otz­berg ein. Mit dem west­fä­li­schen Frie­den 1648 kam die Ves­te wie­der an die Pfalz.Chro­nik der Ves­te Otzberg
1647Die fran­zöi­sche Armee unter Gene­ral Turen­ne zieht durch das Main­tal und wütet in Klin­gen­berg. Die letz­ten Vor­rä­te wer­den mit­tels Schiff nach Frank­furt in Sicher­heit gebracht.Chro­nik der Stadt Klin­gen­berg am Main, Band I165Stadt Klin­gen­berg am Main
1647Kai­ser­li­che Armee unter Mont­e­cuc­co­li besetzt Klin­gen­berg und ver­nich­tet die letz­ten Vorräte.Chro­nik der Stadt Klin­gen­berg am Main, Band I165Stadt Klin­gen­berg am Main
Über­fall durch kroa­ti­sche Rei­ter auf Erbach am 23. und 24.06.1623, Gemäl­de im Schloss Erbach